Montag, 2. Januar 2012
Endgültige Trennung!
Das alte Jahr endet mit neuen Herausforderungen.

Nachdem ich also im neuen alten zu Hause angekommen bin, wir eine wunderschöne Weihnachtsfeier hatten, und die größten Verdauungsprobleme wieder behoben waren (*LOL*) wollte meine Frau noch einiges mit mir besprechen, daraus wurde eine interessante Session, die ich hier wiedergebe.

Also am Dienstag hatte ich den Kurzen Rückfall, der mich tatsächlich über Nacht überraschte. Am Montag Abend war wirklich noch alles ganz in Ordnung, Feier mit der Familie, viel Spaß. Dann dieser Rückfall, den ich erst mal durch viel Schlaf tagsüber, und Verarbeitung am Abend gut überwunden habe. Ohne die Familie "abzunerven". Die haben es natürlich mitbekommen, habe auch gesagt, dass es mir nicht gut geht. Ich würde es als eine leichte bis mittlere depressive Stimmung bezeichnen. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, warum es aus dem Unterbewusstsein kam, und was es ausgelöst hat. Ich war natürlich überrascht, weil ich das noch nicht erlebt hatte. Stimmungswechsel ja, aber über Nacht, im Schlaf? War mir neu!

Am Mittwoch hat meine Frau mir dann Morgens eröffnet, Sie müsse dann noch mit mir reden, am Abend und in Ruhe, und es würde mir sicher nicht gefallen.

Ich konnte Sie dann dazu bewegen, dass wir uns bereits am Nachmittag in Ruhe zusammen gesetzt haben. Sie hat mir dann eröffnet, das es einen anderen Mann gab, während der Trennungsphase, und unter welchen Bedingungen Sie mit mir zusammen leben will.

Ich konnte das alles akzeptieren, natürlich ist die Affäre mir nicht leicht gefallen ich bin auch eifersüchtig, bzw. habe das Gefühl zugelassen, aber es war während der Trennung, und mir steht darüber kein Urteil zu, außer das es mir Leid tut, das es so weit gekommen ist. Sie hatte jedes Recht dazu, zu tun was Sie will.

Am Donnerstag, hat Sie mir dann eröffnet, dass Sie sich trennen will, weil ich ja doch immer wieder depressiv würde, und Sie das nicht aushalten könne, dass ich Sie auf jeden Fall wieder enttäuschen würde. Das könne sie auf keinen Fall aushalten, und deswegen wäre Schluss. Wenn ich in diesem Moment, den aufkommenden Gefühlen Luft gelassen hätte, wäre ich (vermeintlich zu Recht) schreiend aus dem Haus gerannt. Hätte meine Frau für verrückt erklärt, die sich erst trennen wollte, dann nicht, dann doch, dann nicht, um am Schluss dann doch.
Das war anstrengend, das kann man sicher nachvollziehen.

Nach einigem hin und her, habe ich ihr ca. 2 Stunden lang, noch einmal meine Story erzählt, und ihr noch einmal mein Sicht verständlich gemacht.

Sie hat dann erst einmal Abstand gebraucht, und ist spazieren gegangen. Sie kam dann nicht wieder direkt auf mich zu, und andere Dinge nahmen kurzfristig meine Aufmerksamkeit in Anspruch.

Ich stand also gewissermaßen auf Abruf, was das gemeinsame Zusammenleben angeht. Ein nicht sehr schöner Zustand, aber gegen die Höhen und Tiefen, die meine Frau derzeit durchmacht, sind das Peanuts. Ich kann mit diesem emotionalen Stress auch sehr viel besser umgehen, als Sie. Sie ist in Ihrer Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis, einfach noch nicht so weit, und ich kann dort viele "Reserven" aktivieren.

Und ich meine das wirklich so, im ersten Moment, blieb mir auch die Luft weg, aber ich habe mich danach sehr schnell entspannt, in mich gehört, und wusste wie ich reagieren musste, um Ihr die Möglichkeit zu geben, das Beste aus der Situation zu machen.

Ja es ist so, immer dann, wenn meine Frau/Familie glaubte, Sie würden mich durch Aussagen oder Dinge gefährden, waren Sie sehr hilfsbereit und vorsichtig. Immer dann, wenn Sie eine stabile Situation bei mir vorfanden, wurden die eigenen Interessen und Bedürfnisse entsprechend größer. Ich kann das nachvollziehen, da die Länge der Krankheit, eine Art Dauerstress verursacht, der nur sehr schwer zu verarbeiten ist. Das will sich Luft machen, sobald eine Besserung in Sicht ist. Ich habe daraus gelernt, das meine größte Schwäche, meine größte Kraftquelle ist. Wenn es meiner Frau so schlecht geht, dass Sie voller Verzweiflung den Zeitpunkt einer Besserung herbeisehnt, um sich etwas Raum und Luft zu verschaffen, dann muss ich mich nicht wundern, wenn genau das passiert. Klar könnte ich jetzt hingehen, und auf meinen "Status" pochen. Ich bin erwiesenermaßen Krank, also bin ICH das OPFER, also bedauert gefälligst mich. Ich habe natürlich Rechte, aber jetzt ist meine Frau mal dran, etwas gepflegt zu werden.

Da stehen bei mir 4 Jahre auf der Uhr, und bei Ihr 0. Ich meine das nicht in der Form einer genauen Aufrechnung a la Excel-Sheet, aber es zeigt das Verhältnis, die Zeit, in der Sie für mich da war. Ich konnte Ihr noch nichts davon zurück geben.

Sie hat es aber verdient, jetzt endlich etwas durchatmen zu können. Ich werde Sie dabei tatkräftig unterstützen.

Heute weiß ich, das es nicht irgendwelche aktuellen Probleme waren, wie die Sache mit dem Schlüssel etc., sondern ALLES was passiert war.
Ich bin sehr empathisch, und habe nach dem "Aufwachen" aus der Depression auch entschieden, das in jedem Fall zu nutzen und nicht zu unterdrücken.

Ich habe so reagiert, weil ich das bereits vorausgeahnt habe, das meine Frau gar nicht der Meinung ist, wir sollten wieder zusammen Leben. Mein Unterbewusstsein erkannte bereits, dass es zur Trennung kommen wird, allen Beteuerungen zum Trotz. Meine Frau selbst verwirrt, und wollte die über 34 gemeinsamen Jahre retten, fast um jeden Preis. Daher kamen auch Ihr unbewussten Signale, die das Ende eigentlich signalisierten, am stärksten habe ich das Bild im Web mit der Bild-Unterschrift "Meine Familie" gefunden, sogar Oma war dabei, ich nicht. Hier hat sie unbewusst die volle Wahrheit gesprochen, obwohl ich jetzt natürlich immer noch zur Familie gehöre, jetzt wo sich alles geklärt hat, und wir als Freunde auseinander gehen!

Deswegen ging es mir so plötzlich, so schlecht. Ich habe gemerkt, an den fehlenden Dingen, an dem nicht einladen oder fragen nach dem geteilten Bett, dem fehlenden Schlüssel, den nicht vorhandenen persönlichen Dingen, dem fehlenden Ring, der doch versprochen war, ihn wieder zu benutzen, wenn man wieder zusammen sei.

Das alles war mir in dieser Nacht klar, und es hat mich mit diesem depressiven Rückschlag getroffen.

Es hat bis heute gedauert, es wirklich zu verstehen, da ich auch noch viele andere Baustellen hatte.

Jetzt ist es mir klar, und mein Selbstwert ist noch einmal enorm gestiegen, ich kann mich auf meine Empathie und meine unterbewussten Fähigkeiten, wie Prof. Spitzer wissenschaftlich aufzeigt, wirklich verlassen. Es funktioniert hervorragend, das macht mich stärker, als ich früher war.

Es ist sehr traurig, da es bedeutet, dass für unsere gemeinsame Liebe kein Platz mehr ist, aber ein wirklich großer Trost ist die gegenseitige gemeinsame Zuneigung! Das macht mich wieder glücklich, das wir das haben dürfen!

Deswegen bin ich am Ende doch glücklich und froh, auch hier passt die Maus wieder gut, "Klingt komisch, ist aber so!"

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Mittwoch, 28. Dezember 2011
Erster Rückschlag, Folgegespräch mit meiner Frau
Wie bereits im vorhergehenden Beitrag, habe ich heute mit meiner Frau über den gestrigen Vorfall, und die gemeinsame Zukunft gesprochen. Wie so oft, hat die Depression auch Verwirrung gestiftet, bei mir und bei Ihr.

Wir konnten das aber in einem mehrstündigen Gespräch gut klären, und sind uns auch darüber klar geworden wie wir in Zukunft zusammen leben wollen, was sich ändert und was wir gemeinsam erreichen wollen.

Ich habe ja mittlerweile gelernt, auf meine Gefühle zu achten, sie zu zu lassen und zu beobachten. Dadurch fällt es mir auch viel leichter, mein Gegenüber zu verstehen, bei so schwierigen Themen eine hilfreiche Eigenschaft.

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Dienstag, 27. Dezember 2011
Erster Rückschlag!
Heute hatte ich den ersten depressiven Rückfall. Über Nacht hat sich eine depressive Stimmung aufgebaut, die den ganzen Tag über angehalten hat. Erst am Abend, war ich in der Lage, das zu überwinden, und bin jetzt dabei, den Vorfall zu dokumentieren und zu verstehen. In wieweit mich das zukünftig vor weiteren Dingen dieser Art schützt weiß ich nicht, aber ich weiß, ich muss mich damit beschäftigen, ich will wissen, was passiert ist.

Gestern war mein 2ter Tag zuhause, nachdem meine Frau ja vorher die Beziehung beendet hatte, und wir dann glücklicherweise wieder zusammen gefunden haben. Wie ich in dem letzten Beitrag geschrieben habe, war und bin ich eigentlich super glücklich, denn die Beziehung kann neu wachsen. Alles OK?! Scheinbar nicht, lest selbst!

Gestern war der Tag, an dem unsere ältere Tochter mit Mann auch zu unserer kleinen Feierertagsrunde dazugekommen ist. Bei der schönen und lustigen Feier, zusammen mit der Oma, waren also 3 Generationen glücklich vereint. Wir hatten eine tollen 2ten Feiertag mit viel Spaß und Geselligkeit, Harmonie und Liebe, tollem Essen und sehr ausgesuchten persönlichen (und überhaupt nicht teuren) Geschenken!

Ich bin erst spät zu Bett, weil ich nicht müde war. Erst gegen 3 Uhr und habe bis 11:15 fest geschlafen. Nachdem ich aufgewacht war, hatte sich etwas verändert.
Ich fühlte mich unwohl, und war nicht gut "drauf". Mehrere Gedanken schwirrten in meinem Kopf, "was will Sie denn mit Dir", "Sie hat dich ja sowieso schon aus Ihrem Leben entfernt" etc.

Festgemacht habe ich das an dem tatsächlichen fehlen von "Lebenszeichen" von mir im gesamten Haus. Im lauf der letzten Monate (nicht erst seit ich ausgezogen bin), wurden "meine" Dinge zu Seite oder weggeräumt. Im Moment erinnert nichts an die Tatsache, das ich einmal in diesem Haus gelebt habe.
Außerdem hat meine Frau bisher noch nichts dazu gesagt, wie Sie sich die Beziehung weiter vorstellt. Ich bin also weiterhin "nur auf Urlaub" hier. Das kann man auch an solchen (bedeutsamen) Kleinigkeiten ablesen, dass JEDER einen Schlüssel zum Haus hat, außer mir. Ich hatte meinen Schlüssel absichtlich abgegeben, als ich ausgezogen bin, um meiner Frau zusätzliche Sicherheit zu geben. Ich könnte nicht einfach bei Tag oder Nacht in Das Haus kommen. Das war zu Ihrem Schutz gedacht, das es sich "gegen" mich richten könnte, habe ich nicht angenommen.

Im Netz gibt es eine Seite meiner Frau mit einem Bild, "meine Familie", auf dem ich nicht zu sehen bin.

Mein Unterbewusstsein, hat das ganz zielgerichtet aufgenommen, und daraus auf eine Trennung ("abservieren" stand hier vorher, das war aber nicht richtig, entstand aus dem ersten Stress, den ich mit der Situation hatte) geschlossen. Ich habe noch mit niemandem darüber gesprochen. Habe den Tag über viel geschlafen, und wenig gesprochen. Meine Frau hat natürlich gemerkt das etwas nicht stimmt, wenn ich den ganzen Tag in meinem Zimmer bleibe.
Aber Sie hat natürlich keine Ahnung, welche komplexen Überlegungen in mir abliefen.
Mittlerweile, ist das schlimmste vorbei, und jetzt da ich hier schreiben, weiß ich, das ich einen depressiven Rückfall erlitten habe, und alle einzelnen Dinge, die mir aufgefallen waren, für sich einzeln genommen, lediglich Zufälle, unbedeutsam oder unachtsam sind. Ich, bzw. mein "depressive Ich" hat daraus einen Angriff, eine abgesprochene Sache gemacht. "Ich werde schon bald erfahren, das ich wieder zu meinen Eltern geschickt werde!", so dachte ich.

So kann also aus tatsächlich völlig nichtigen Einzelheiten, unser immer nach Vernetzung prüfendes Gehirn, Vernetzungen vermuten, bzw. herstellen, wo gar keine sind.

Ich habe den Badezimmerschrank ausgeräumt, in dem meine ganzen Utensilien zusammen waren. Habe mich hier vor den PC gesetzt, und über alles nachgedacht, das Spitzer-Video gefunden, und alles überdacht. Es war eine ganz massive depressive Stimmung, die mich über Nacht (!) ergriffen hat. Mein Unterbewusstsein, hat also diese ganzen einzelnen Dinge zusammen gezogen, bewertet und daraus diese Story gebaut! Ich habe dazu keinen aktiven Denkprozess gehabt (!), es war alles "fertig" als ich aufgewacht war.

Wir Depressive grübeln ja viel, sehr viel, dadurch rauben wir uns, siehe Spitzer, der guten Entscheidungen. Wir "zer-denken" alles, bis nur noch etwas übrig bleibt, das gut ist, um sich schlecht zu fühlen!

Für mich wichtig zu wissen, so kann ich ggf. schon vorher reagieren, die Kleinigkeiten ausräumen und klären.

Uns sollte ich wieder in so eine Stimmung kommen, kann ich auch die Angehörigen jetzt schon einmal darauf vorbereiten!

Prof. Dr.Dr. Manfred Spitzer hat viel kluges zu diesem Thema gesagt, ein Beispiel,

http://www.youtube.com/watch?v=mVQ0tB2GygY

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