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Donnerstag, 8. Dezember 2011
Zurück zu den Wurzeln - Sozialer Abstieg 2.0
3193e42, 16:55h
Die vielen negativen jugendlichen Erfahrungen, haben den "Wieder-" Einzug bei meinen Eltern anfänglich nicht sehr attraktiv gemacht. Rational war mir die Alternativlosigkeit klar, Emotional war es das klare Signal des sozialen Abstiegs für mich. Ich war nicht mehr in der Lage, mich selbst um meine Existenz zu kümmern, ich war auf andere Menschen zwangsweise angewiesen. Hätte ich das Angebot ausgeschlagen, wäre nur noch die Brücke als Wohnort in Frage gekommen.
Natürlich hätte ich mir das ganze schön reden können, mich mit vielen Argumenten betäuben. Die Eltern haben ein ganzen Haus, das völlig leer steht. Sie können Hilfe gut gebrauchen, vor allem mein Vater, der noch viele Arbeiten selbst erledigt, etc.
Alles richtig, dennoch bleibt es ganz klar, ich habe abgewirtschaftet. Bin unten (ich spreche von meinem persönlichen Tief. Alle ähnlichen Begriffe, sind nur von meiner Situation ausgehend, und nicht wertend bzgl. andere Menschen oder sozialer Gruppen, gemeint!) angekommen. Noch tiefer abzusteigen hieße obdachlos zu werden und auf der Straße zu leben.
Noch im August diesen Jahres (2011) hätte mich das völlig kalt gelassen. Ich hatte sogar schon Grübeleien in diese Richtung angestellt, und entschieden, das Land gen Süden zu verlassen. In einem viel realistischeren Szenario, das ich viele hundert Male durchdacht hatte, wollte ich diesen Punkt allerdings gar nicht mehr er-leben.
Ich vollzog den Umzug zu den Eltern, in die scherzhaft "Senioren-WG" genannte Lebensgemeinschaft. Konnte meine Familie deutlich entlasten, und auch den Wunsch meiner Frau nach Abstand zu mir erfüllen, die Entscheidung konnte schnell und eindeutig gefällt werden.
Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal erwähnen, das ich gegenüber meiner Familie nie gewalttätig oder handgreiflich geworden bin. Auch verbale Attacken habe ich nicht benutzt. Die fortwährende Belastung durch meine Krankheit, hat die Familie aber doch sehr mitgenommen, wie ich bereits früher ausgeführt habe.
Da ich mich häufig selbst beobachte, merkte ich schnell, das diese "Heimreise" eine Reise zu mir selbst ist. Ständig die Routine, Rituale, Marotten Un- und Fähigkeiten meiner Eltern vor Augen, reflektiere ich häufig auf meine eigene Situation und Person, auf eigene Stärken und Schwächen.
Genau das hilft mir, die Stärken zu stärken, und die Schwächen zu schwächen.
Durch die räumliche Trennung zur eigenen Familie, habe ich außerdem viele eigene Routinen abgelegt. Mittlerweile habe ich auch gelernt, dies zu erkennen und ggf. zu ändern oder zu beenden.
Die Berieselung und Dauerverdrängung durch zu viel Fernsehen und Computer-Multimedia habe ich anfangs zwangsweise, mangels finanzieller Mittel, eingestellt. Obwohl mir jeder in der Familie eine Fernseher geben wollte, hab ich das instinktiv abgelehnt. Einen Internet-Zugang konnte ich mir zu Anfang nicht leisten, da ich die 25 Euro dafür nicht aufbringen konnte.
Dies hat schon einmal zu einer Beruhigung und eine Besinnung geführt, da ich die freie Zeit im wesentlichen mit Lesen, meiner alten und die letzten Jahre wenig geübten Leidenschaft, gefüllt habe.
Besonders fesselt mich ein Buch, was ich schon mindestens 5 Jahre im Regal stehen hatte, Daniel Golemans, Emotionale Intelligenz. Ein ganz wichtiges Buch für alle Menschen, besonders für Menschen mit Problemen seelischer Art. Aber auch ohne diese, lernt und erfährt man sehr viel über sich selbst.
Ich habe also durch den Ortswechsel mehrere Anknüpfungspunkte an meine seelische Verfassung gefunden. Ich habe Rituale, die mich ablenkten und ins Grübeln brachten, durchbrochen. Ich habe täglich einen Spiegel meiner Seele vor mir, der klar und unverfälscht, aber auch ruhig und unverkrampft die eigenen Befindlichkeiten zu Tage fördert. Das Blog, hilft sehr beim reflektieren und bewältigen der Depression, von den tollen Kommentaren ganz zu schweigen!
Auch die Anregungen in der SHG und in der Deutschen DeprsssionsLiga sind weitere hilfreiche Aspekte, ebenso wie die Möglichkeit, durch die Trennung wieder Zugang zu meiner Frau gefunden zu haben, und die Trennungs-Gespräche mit Ihr zu führen.
Mir geht es auch insgesamt besser, das Johanniskraut hilft, die tägliche, früher völlig vernachlässigte, Körperhygiene und -pflege machen mich entspannter und kraftvoller. Dadurch hat sich auch die Situation in und zur Familie entspannt, was gut für beide Seiten ist.
Ähnlich wie ein Unternehmen, das keine Gewinne erwirtschaftet, und dadurch auch seine Kosten nicht mehr steuerlich absetzen kann und somit seine Lage noch weiter verschlechtert, ist es auch bei seelisch kranken Menschen, geht es einem schlecht, ist es ja nicht nur dies, sondern oft läuft ja vieles andere dadurch auch schlecht, und vieles verstärkt sich.
Das Durchbrechen der Depressions-Spirale hat mir also den Weg zurück in einer bessere Zukunft geöffnet, ich schreite voran.
http://www.flickr.com/photos/gutmannfotografie/6029861424/in/photostream
Natürlich hätte ich mir das ganze schön reden können, mich mit vielen Argumenten betäuben. Die Eltern haben ein ganzen Haus, das völlig leer steht. Sie können Hilfe gut gebrauchen, vor allem mein Vater, der noch viele Arbeiten selbst erledigt, etc.
Alles richtig, dennoch bleibt es ganz klar, ich habe abgewirtschaftet. Bin unten (ich spreche von meinem persönlichen Tief. Alle ähnlichen Begriffe, sind nur von meiner Situation ausgehend, und nicht wertend bzgl. andere Menschen oder sozialer Gruppen, gemeint!) angekommen. Noch tiefer abzusteigen hieße obdachlos zu werden und auf der Straße zu leben.
Noch im August diesen Jahres (2011) hätte mich das völlig kalt gelassen. Ich hatte sogar schon Grübeleien in diese Richtung angestellt, und entschieden, das Land gen Süden zu verlassen. In einem viel realistischeren Szenario, das ich viele hundert Male durchdacht hatte, wollte ich diesen Punkt allerdings gar nicht mehr er-leben.
Ich vollzog den Umzug zu den Eltern, in die scherzhaft "Senioren-WG" genannte Lebensgemeinschaft. Konnte meine Familie deutlich entlasten, und auch den Wunsch meiner Frau nach Abstand zu mir erfüllen, die Entscheidung konnte schnell und eindeutig gefällt werden.
Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal erwähnen, das ich gegenüber meiner Familie nie gewalttätig oder handgreiflich geworden bin. Auch verbale Attacken habe ich nicht benutzt. Die fortwährende Belastung durch meine Krankheit, hat die Familie aber doch sehr mitgenommen, wie ich bereits früher ausgeführt habe.
Da ich mich häufig selbst beobachte, merkte ich schnell, das diese "Heimreise" eine Reise zu mir selbst ist. Ständig die Routine, Rituale, Marotten Un- und Fähigkeiten meiner Eltern vor Augen, reflektiere ich häufig auf meine eigene Situation und Person, auf eigene Stärken und Schwächen.
Genau das hilft mir, die Stärken zu stärken, und die Schwächen zu schwächen.
Durch die räumliche Trennung zur eigenen Familie, habe ich außerdem viele eigene Routinen abgelegt. Mittlerweile habe ich auch gelernt, dies zu erkennen und ggf. zu ändern oder zu beenden.
Die Berieselung und Dauerverdrängung durch zu viel Fernsehen und Computer-Multimedia habe ich anfangs zwangsweise, mangels finanzieller Mittel, eingestellt. Obwohl mir jeder in der Familie eine Fernseher geben wollte, hab ich das instinktiv abgelehnt. Einen Internet-Zugang konnte ich mir zu Anfang nicht leisten, da ich die 25 Euro dafür nicht aufbringen konnte.
Dies hat schon einmal zu einer Beruhigung und eine Besinnung geführt, da ich die freie Zeit im wesentlichen mit Lesen, meiner alten und die letzten Jahre wenig geübten Leidenschaft, gefüllt habe.
Besonders fesselt mich ein Buch, was ich schon mindestens 5 Jahre im Regal stehen hatte, Daniel Golemans, Emotionale Intelligenz. Ein ganz wichtiges Buch für alle Menschen, besonders für Menschen mit Problemen seelischer Art. Aber auch ohne diese, lernt und erfährt man sehr viel über sich selbst.
Ich habe also durch den Ortswechsel mehrere Anknüpfungspunkte an meine seelische Verfassung gefunden. Ich habe Rituale, die mich ablenkten und ins Grübeln brachten, durchbrochen. Ich habe täglich einen Spiegel meiner Seele vor mir, der klar und unverfälscht, aber auch ruhig und unverkrampft die eigenen Befindlichkeiten zu Tage fördert. Das Blog, hilft sehr beim reflektieren und bewältigen der Depression, von den tollen Kommentaren ganz zu schweigen!
Auch die Anregungen in der SHG und in der Deutschen DeprsssionsLiga sind weitere hilfreiche Aspekte, ebenso wie die Möglichkeit, durch die Trennung wieder Zugang zu meiner Frau gefunden zu haben, und die Trennungs-Gespräche mit Ihr zu führen.
Mir geht es auch insgesamt besser, das Johanniskraut hilft, die tägliche, früher völlig vernachlässigte, Körperhygiene und -pflege machen mich entspannter und kraftvoller. Dadurch hat sich auch die Situation in und zur Familie entspannt, was gut für beide Seiten ist.
Ähnlich wie ein Unternehmen, das keine Gewinne erwirtschaftet, und dadurch auch seine Kosten nicht mehr steuerlich absetzen kann und somit seine Lage noch weiter verschlechtert, ist es auch bei seelisch kranken Menschen, geht es einem schlecht, ist es ja nicht nur dies, sondern oft läuft ja vieles andere dadurch auch schlecht, und vieles verstärkt sich.
Das Durchbrechen der Depressions-Spirale hat mir also den Weg zurück in einer bessere Zukunft geöffnet, ich schreite voran.
http://www.flickr.com/photos/gutmannfotografie/6029861424/in/photostream
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