Montag, 21. November 2011
Zeitraum Mai 2011
3193e42, 06:27h
Nebel, Grau, Trüb, Zäh, Ereignislos.
Die permanente Pflegeaufgabe war jetzt plötzlich weg. Wie kann ein ganzer Monat erinnerungslos an einem vorbeiziehen? Keine Ahnung, mir ist es problemlos gelungen. Die in dem Posting
http://depressionselbsthilfe.blogger.de/stories/1939140/
angesprochen "Beerdigung" meiner Probleme, bzw. der Depression, ist für mich, das einzig herausstechende Ereignis des gesamten Monats.
Unterbrochen wurden die "Traumphasen", denn so fühlt sich da heute an, wie Traumzeit, nur durch Fragen der Familie, wie es denn jetzt weiterginge. Offensichtlich war ich zumindest zu einer Jobsuche fähig, gebracht hat es nichts.
Kaptain Kirk an Traumschiff 3193e42, "Volle Kraft voraus", wohin, oh Käpt'n, mein Käpt'n?
"Mit dem Kopf noch tiefer in den Sand"!
Energie!
Und das was dann bei mir an Energie ankam, hätte jedes Teelicht beschämen müssen, annähernd Null!
Wie ich heute weiß, wurde die bessern Phasen, als Stimmungsschwankungen bei den Menschen um mich herum wahrgenommen. Wirklich viel Gesprochen habe ich nicht. Fragen, wie bereits einmal beschrieben, hatten minutenlange Grübelphasen zur Folge, was eine vernünftige Kommunikation mit mir fast unmöglich machte.
Die längsten "Gespräche" hatte ich zu der Zeit mit den Gerichtsvollziehern, die mich aufsuchten.
Und wer solche Gespräche kennt, weiß da sie nicht lange dauern.
Nebenbei bemerkt, sind Gerichtsvollzieher mehr Sozialarbeiter und Seelsorger als man glaubt, und alle sind ausgesprochen nette Menschen!
Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen (oder verdrängt), bei der Feier hat die feine Nase meiner älteren Tochter, meine mangelnde Hygiene erspürt.
Sie hat es nicht angesprochen, und ich habe es erst später erfahren. Heute empfinde ich es als peinlich und schmutzig. Als ich es damals, ein paar Tage danach hörte, löste es eigentlich nur Erstaunen aus, hatte ich mich für diesen Tag doch extra herausgeputzt. Allerdings nicht vom "normalen" Standpunkt, sondern von meinem unterirdischen Selbstvernachlässigungsverständnis. Wie heisst es in dem Karnevalsliedchen "Scheissejal, Scheissejal, ob de Huhn bist odder Hahn!"
Mir war auch alles Scheissejal.
Meine Wirkung auf andere Menschen, meine Selbstachtung, mein Selbstwert, waren auf dem Weg in den tiefsten Keller, den man sich denken kann.
Weder die eigene Instanz noch die Reaktion anderer Menschen, egal wie nahe Sie mir standen, noch die Rückkopplung davon "Mach es doch für mich", haben Wirkung gezeigt.
Selbstaufgabe, der erfolglose Versuch einfach zu verschwinden. Bezaubernde Jeannie für Arme.
Ganz schön Arm (man beachte den Kommentar von Sturmfrau!), für mich damals ganz normal. Was nur noch einmal die indifferente Bedeutung des Wörtchens "normal" verdeutlicht.
Mein damaliges Gefühl, wird durch diese Bild vermittelt, bitte nur in Graustufen vorstellen. Meine gesamte Erinnerung an diese Monate ist schwarz/weiß!
http://www.flickr.com/photos/gutmannfotografie/5975186238/in/set-72157627154807801
Die permanente Pflegeaufgabe war jetzt plötzlich weg. Wie kann ein ganzer Monat erinnerungslos an einem vorbeiziehen? Keine Ahnung, mir ist es problemlos gelungen. Die in dem Posting
http://depressionselbsthilfe.blogger.de/stories/1939140/
angesprochen "Beerdigung" meiner Probleme, bzw. der Depression, ist für mich, das einzig herausstechende Ereignis des gesamten Monats.
Unterbrochen wurden die "Traumphasen", denn so fühlt sich da heute an, wie Traumzeit, nur durch Fragen der Familie, wie es denn jetzt weiterginge. Offensichtlich war ich zumindest zu einer Jobsuche fähig, gebracht hat es nichts.
Kaptain Kirk an Traumschiff 3193e42, "Volle Kraft voraus", wohin, oh Käpt'n, mein Käpt'n?
"Mit dem Kopf noch tiefer in den Sand"!
Energie!
Und das was dann bei mir an Energie ankam, hätte jedes Teelicht beschämen müssen, annähernd Null!
Wie ich heute weiß, wurde die bessern Phasen, als Stimmungsschwankungen bei den Menschen um mich herum wahrgenommen. Wirklich viel Gesprochen habe ich nicht. Fragen, wie bereits einmal beschrieben, hatten minutenlange Grübelphasen zur Folge, was eine vernünftige Kommunikation mit mir fast unmöglich machte.
Die längsten "Gespräche" hatte ich zu der Zeit mit den Gerichtsvollziehern, die mich aufsuchten.
Und wer solche Gespräche kennt, weiß da sie nicht lange dauern.
Nebenbei bemerkt, sind Gerichtsvollzieher mehr Sozialarbeiter und Seelsorger als man glaubt, und alle sind ausgesprochen nette Menschen!
Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen (oder verdrängt), bei der Feier hat die feine Nase meiner älteren Tochter, meine mangelnde Hygiene erspürt.
Sie hat es nicht angesprochen, und ich habe es erst später erfahren. Heute empfinde ich es als peinlich und schmutzig. Als ich es damals, ein paar Tage danach hörte, löste es eigentlich nur Erstaunen aus, hatte ich mich für diesen Tag doch extra herausgeputzt. Allerdings nicht vom "normalen" Standpunkt, sondern von meinem unterirdischen Selbstvernachlässigungsverständnis. Wie heisst es in dem Karnevalsliedchen "Scheissejal, Scheissejal, ob de Huhn bist odder Hahn!"
Mir war auch alles Scheissejal.
Meine Wirkung auf andere Menschen, meine Selbstachtung, mein Selbstwert, waren auf dem Weg in den tiefsten Keller, den man sich denken kann.
Weder die eigene Instanz noch die Reaktion anderer Menschen, egal wie nahe Sie mir standen, noch die Rückkopplung davon "Mach es doch für mich", haben Wirkung gezeigt.
Selbstaufgabe, der erfolglose Versuch einfach zu verschwinden. Bezaubernde Jeannie für Arme.
Ganz schön Arm (man beachte den Kommentar von Sturmfrau!), für mich damals ganz normal. Was nur noch einmal die indifferente Bedeutung des Wörtchens "normal" verdeutlicht.
Mein damaliges Gefühl, wird durch diese Bild vermittelt, bitte nur in Graustufen vorstellen. Meine gesamte Erinnerung an diese Monate ist schwarz/weiß!
http://www.flickr.com/photos/gutmannfotografie/5975186238/in/set-72157627154807801
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sturmfrau,
Montag, 21. November 2011, 10:09
Sagen Sie bitte nicht "arm". Selbstverachtung haben Sie schon genug. Es gibt Gründe, dass Sie damals so waren, wie Sie waren.
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3193e42,
Montag, 21. November 2011, 10:50
Rückkopplung
Liebe Sturmfrau,
Sie haben völlig recht. Beim Schreiben komme ich wieder in diese Zeit zurück, und ich spiegele dann auch die Empfindungen aus dieser Zeit. Ich habe dann auch nur so über mich gedacht.
Sehr schlecht ging ich damals mit mir um und nicht als mein eigenes Selbst, sondern ganz unpersönlich.
Generell ist das keine Wertung der Krankheit, noch anderer depressiv kranker Menschen! Ich würde niemals jemand Anderen so bezeichnen! Für mich war es damals so, man sollte niemanden so bezeichnen, auch nicht sich selbst.
Sie haben völlig recht. Beim Schreiben komme ich wieder in diese Zeit zurück, und ich spiegele dann auch die Empfindungen aus dieser Zeit. Ich habe dann auch nur so über mich gedacht.
Sehr schlecht ging ich damals mit mir um und nicht als mein eigenes Selbst, sondern ganz unpersönlich.
Generell ist das keine Wertung der Krankheit, noch anderer depressiv kranker Menschen! Ich würde niemals jemand Anderen so bezeichnen! Für mich war es damals so, man sollte niemanden so bezeichnen, auch nicht sich selbst.
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sturmfrau,
Montag, 21. November 2011, 10:59
Eben, aber durchaus sich selbst. Ich denke, da liegt der Hase im Pfeffer...
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3193e42,
Montag, 21. November 2011, 15:00
En Garde!
Der Begriff "arm" kam aus der retrospektiven Betrachtung. Ich dachte damals so über mich.
Jetzt geht es mir darum, Hilfe und Ursachen zu finden.
Ich halte mich nicht für "schuldig" an meiner Depression, lehne aber auch die Verantwortung für das was (meiner Familie) passiert ist nicht ab.
Das meine Selbstkritik Ansatzpunkt für weiter Selbsterkenntnis ist, würde ich als genau die richtige Richtung bezeichnen.
Eine Punkt, an und von dem ich noch mehr erfahren möchte.
Die Analyse ist also durchaus richtig!
Hasenpfeffer?! Lecker!
Heute Nachmittag ist Einzelgespräch und erste Gruppensitzung der SHG, bin sehr gespannt!
Wer Sturmfrau sät, wird Erkenntnis ernten!
;-))
Jetzt geht es mir darum, Hilfe und Ursachen zu finden.
Ich halte mich nicht für "schuldig" an meiner Depression, lehne aber auch die Verantwortung für das was (meiner Familie) passiert ist nicht ab.
Das meine Selbstkritik Ansatzpunkt für weiter Selbsterkenntnis ist, würde ich als genau die richtige Richtung bezeichnen.
Eine Punkt, an und von dem ich noch mehr erfahren möchte.
Die Analyse ist also durchaus richtig!
Hasenpfeffer?! Lecker!
Heute Nachmittag ist Einzelgespräch und erste Gruppensitzung der SHG, bin sehr gespannt!
Wer Sturmfrau sät, wird Erkenntnis ernten!
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