Freitag, 2. Dezember 2011
Ursachenforschung die 2te
3193e42, 00:16h
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen, hier im Blog, zu Hause, in der SHG, komme ich immer mehr zu dem Schluss, das einige Ursachen in der Erziehung und dem teils verlogenen, doppelmoraligen und bigotten Elternhaus zu suchen sind.
Es sind einige Verhaltensweisen, die ich verinnerlicht habe, und gerade dabei bin wieder abzulegen, die in der Situation höchster Anspannung negative Einflüsse auf mein Verhalten hatten. Da ich diese Verhaltensweisen generell als überwunden glaubte, war ich an dieser Stelle völlig offen und "abgreifbar".
Mir war gar nicht klar, welche Einflüsse auf mich wirkten. Ich dachte, durch die vor ca. 15 Jahren stattgefunden Auseinandersetzung mit den elterlichen Zwängen, wären diese Einflüsse ebenfalls geklärt.
Ich habe aber jede Menge Handlungsweisen und Gefühlswelten zwangsläufig aufgenommen. Rein intellektuell hatte ich mich bereits in der Pubertät von den Eltern gelöst, personell dann mit 18 Jahren. Aber so viele Ängste und Zwänge haben weiter gewirkt, kleine Gesten etc. Ich gehe jetzt nicht her, und verdamme alles, was ich im Elternhaus gelernt habe, es ist durchaus einiges Gute daran, und ich werde es beibehalten.
Allerdings die Kommunikationslosigkeit, Doppelmoral, Verlogenheit in kleine Dingen werde ich erforschen und ablegen. Ich kann und will nicht länger Sklave dieser Empfindungen sein. Im Alltag und bei normaler Belastung habe ich diese ganzen Dinge im Griff.
Was passiert in einer ähnlichen Situation wie vor 3-4 Jahren, wo der Druck immer weiter wuchs (auch ohne mein Zutun) und ich unbemerkt immer mehr unter Druck kam und schwächer wurde.
Ich habe ein System von Indikatoren aufgespannt, das es mir ermöglicht, die wichtigsten Wohlfühlparameter kurz und langfristig zu scannen, und so mir den Überblick über meine Situation zu haben. So etwas hatte ich damals nicht, da ich gar nicht mit einer mentalen Verschlechterung rechnete. Ich war immer gesund, immer agil, belastbar und multitaskingfähig. Was konnte mir schon passieren?!
Eine ganze Menge, wie man sieht. Für eine Stabile Situation mit der Familie und im Beruf, ist dieses Screening und regelmäßige Entspannung sehr wichtig, da ich dies alles nicht noch einmal durchleben will. Die Überwindung macht mich mental stärker und belastbarer, aber ich verstehe das nicht als Möglichkeit, jetzt so weiter zu machen wie bisher, sondern diese neue Stärke und Fähigkeit zu Nutzen, um meiner Umgebung und mir etwas Positives zurück geben zu können.
Carpe diem und gnôthi seautón sind das Motto, verbunden mit viel Spaß, Erfolgserlebnissen und Lebendigkeit.
Das Leben liegt direkt vor mir, ich gehe mit großen Schritten hinein!
http://www.flickr.com/photos/juttasfotos/3486088313/
Es sind einige Verhaltensweisen, die ich verinnerlicht habe, und gerade dabei bin wieder abzulegen, die in der Situation höchster Anspannung negative Einflüsse auf mein Verhalten hatten. Da ich diese Verhaltensweisen generell als überwunden glaubte, war ich an dieser Stelle völlig offen und "abgreifbar".
Mir war gar nicht klar, welche Einflüsse auf mich wirkten. Ich dachte, durch die vor ca. 15 Jahren stattgefunden Auseinandersetzung mit den elterlichen Zwängen, wären diese Einflüsse ebenfalls geklärt.
Ich habe aber jede Menge Handlungsweisen und Gefühlswelten zwangsläufig aufgenommen. Rein intellektuell hatte ich mich bereits in der Pubertät von den Eltern gelöst, personell dann mit 18 Jahren. Aber so viele Ängste und Zwänge haben weiter gewirkt, kleine Gesten etc. Ich gehe jetzt nicht her, und verdamme alles, was ich im Elternhaus gelernt habe, es ist durchaus einiges Gute daran, und ich werde es beibehalten.
Allerdings die Kommunikationslosigkeit, Doppelmoral, Verlogenheit in kleine Dingen werde ich erforschen und ablegen. Ich kann und will nicht länger Sklave dieser Empfindungen sein. Im Alltag und bei normaler Belastung habe ich diese ganzen Dinge im Griff.
Was passiert in einer ähnlichen Situation wie vor 3-4 Jahren, wo der Druck immer weiter wuchs (auch ohne mein Zutun) und ich unbemerkt immer mehr unter Druck kam und schwächer wurde.
Ich habe ein System von Indikatoren aufgespannt, das es mir ermöglicht, die wichtigsten Wohlfühlparameter kurz und langfristig zu scannen, und so mir den Überblick über meine Situation zu haben. So etwas hatte ich damals nicht, da ich gar nicht mit einer mentalen Verschlechterung rechnete. Ich war immer gesund, immer agil, belastbar und multitaskingfähig. Was konnte mir schon passieren?!
Eine ganze Menge, wie man sieht. Für eine Stabile Situation mit der Familie und im Beruf, ist dieses Screening und regelmäßige Entspannung sehr wichtig, da ich dies alles nicht noch einmal durchleben will. Die Überwindung macht mich mental stärker und belastbarer, aber ich verstehe das nicht als Möglichkeit, jetzt so weiter zu machen wie bisher, sondern diese neue Stärke und Fähigkeit zu Nutzen, um meiner Umgebung und mir etwas Positives zurück geben zu können.
Carpe diem und gnôthi seautón sind das Motto, verbunden mit viel Spaß, Erfolgserlebnissen und Lebendigkeit.
Das Leben liegt direkt vor mir, ich gehe mit großen Schritten hinein!
http://www.flickr.com/photos/juttasfotos/3486088313/
... comment
sturmfrau,
Freitag, 2. Dezember 2011, 09:34
Was mir auffällt ist, wie technisch Sie Ihr Erleben beschreiben. Sie schreiben über Ursachenforschung, Indikatoren, Wohlfühlparameter und Screening. Das ist eine sehr effektive Methode, um zwischen sich und die Gefühle und Erfahrungen Distanz zu bringen. Das habe ich selbst auch lange betrieben, wenn auch nicht in so einer technischen Terminologie. Ihre Schilderungen wirken kalt und unberührt. Ich bin davon überzeugt, dass die einzige Möglichkeit, mit der Depression umzugehen, im Abbau dieser Distanz liegt. Nur das unmittelbare Fühlen und die Akzeptanz dessen als uns zugehörig hebt uns aus dem Bewertungswahnsinn heraus und macht uns wieder vollständig.
... link
3193e42,
Freitag, 2. Dezember 2011, 12:39
Das alte Kriegsleiden! ;-))
Das ist treffend genau beschrieben und erkannt. Zum einen bin ich Ingenieur durch und durch, und verfalle wohl auch immer wieder dem Irr-Glauben, auch die MDD rein technisch verarbeiten zu können.
Zum anderen weiß ich emotional, das da noch mehr ist, und berichte daher so genau wie möglich, um Einschätzung wie Ihre zu bekommen.
Die Schilderungen wirken so kalt und unberührt? Sie wissen natürlich (und ich auch), das es in Wirklichkeit nicht so ist. Aufruhr und Chaos überall, Feuerwerk im Kopf, und dann wieder depressive Stille fasst bis zur echten Gedankenlosigkeit, das war der Zustand während der Hochphase meiner Depression.
Das hat sich so weit gebessert, das ich mittlerweile doch zu einigem fähig bin.
Ansonsten kommt die Gefühlskälte auch aus der Familie, und ist gewissermaßen ein Gegenpol zu meinem Außenbild. Wenn man mich im RL erlebt, werde ich immer als sehr freundlich, kommunikativ und warmherzig beschrieben.
Im Elternhaus waren Berührungen und Lob, "Liebe zeigen" und soziale Fellpflege immer ein Problem, und nicht gewollt bzw. bei meinen Eltern wohl auf die Zeit wenn sie alleine sind beschränkt.
Liebe wurde über Essen, Geschenke oder gelegentliche "Ansprachen" verteilt. In der Beziehung sind meine Eltern verkrüppelt und sehr eigenartig. Die Beziehung zu meiner jüngeren Schwester ist im Gegensatz dazu sehr harmonisch und von gegenseitigem Respekt und Fürsorge geprägt.
Es ist nicht so, das meine Eltern nicht lieben. Ich spüre die Zuneigung immer, wenn ich bei Ihnen bin. Aber sie könne das nicht zum Ausdruck bringen.
Ich sage meinen Kindern das ich sie Liebe, ich umarme sie, drücke sie, bin für sie da und lasse sie wissen, dass sie das Beste sind, was mir je passiert ist.
Vielen Dank für die klare Einschätzung!
Was wäre dieser Blog ohne Sie!
Zum anderen weiß ich emotional, das da noch mehr ist, und berichte daher so genau wie möglich, um Einschätzung wie Ihre zu bekommen.
Die Schilderungen wirken so kalt und unberührt? Sie wissen natürlich (und ich auch), das es in Wirklichkeit nicht so ist. Aufruhr und Chaos überall, Feuerwerk im Kopf, und dann wieder depressive Stille fasst bis zur echten Gedankenlosigkeit, das war der Zustand während der Hochphase meiner Depression.
Das hat sich so weit gebessert, das ich mittlerweile doch zu einigem fähig bin.
Ansonsten kommt die Gefühlskälte auch aus der Familie, und ist gewissermaßen ein Gegenpol zu meinem Außenbild. Wenn man mich im RL erlebt, werde ich immer als sehr freundlich, kommunikativ und warmherzig beschrieben.
Im Elternhaus waren Berührungen und Lob, "Liebe zeigen" und soziale Fellpflege immer ein Problem, und nicht gewollt bzw. bei meinen Eltern wohl auf die Zeit wenn sie alleine sind beschränkt.
Liebe wurde über Essen, Geschenke oder gelegentliche "Ansprachen" verteilt. In der Beziehung sind meine Eltern verkrüppelt und sehr eigenartig. Die Beziehung zu meiner jüngeren Schwester ist im Gegensatz dazu sehr harmonisch und von gegenseitigem Respekt und Fürsorge geprägt.
Es ist nicht so, das meine Eltern nicht lieben. Ich spüre die Zuneigung immer, wenn ich bei Ihnen bin. Aber sie könne das nicht zum Ausdruck bringen.
Ich sage meinen Kindern das ich sie Liebe, ich umarme sie, drücke sie, bin für sie da und lasse sie wissen, dass sie das Beste sind, was mir je passiert ist.
Vielen Dank für die klare Einschätzung!
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